"Offene Weihnacht" - Heiligabend in Gemeinschaft
Weihnachten gilt als das Fest der Familie. Doch es gibt auch Menschen, die an dem Tag alleine sind – an sie richtet sich ein Angebot der Gemeinde St. Laurentius.
Weihnachten gilt als das Fest der Familie. Doch es gibt auch Menschen, die alleine sind und aus ganz unterschiedlichen Gründen niemanden haben, mit denen sie Weihnachten feiern können. Sei es, dass beispielsweise ihre Kinder weit weg wohnen oder deren Ehepartner bereits verstorben sind.
Genau diese Menschen hat der Caritasausschuss der katholischen Kirchengemeinde St. Laurentis am Heiligen Abend zur „Offenen Weihnacht“ in das Pfarrheim St. Marien eingeladen. „Weihnachten soll niemand ungewollt alleine zu Hause feiern müssen“, sagte Pastoralreferent Ulrich Hagemann, der den Nachmittag mit tatkräftiger Unterstützung aus der Pfarrei vorbereitet hatte: „Wir freuen uns über jede und jeden, der da ist.“
Bereits zum wiederholten Male half Markus Austerhoff, der sich auch im Pfarreirat engagiert, bei der Organisation mit: „Mir liegen die Menschen einfach am Herzen, gerade, wenn sie alleine sind.“ In den vergangenen Jahren habe sich die offene Weihnacht in der Pfarrei etabliert und mittlerweile würden nicht nur Warendorfer, sondern auch Menschen aus Milte oder Freckenhorst das Angebot wahrnehmen.
Um allen der rund 20 Gäste den Besuch zu ermöglichen, bot Markus Austerhoff sogar einen Fahrdienst an. Andere Mitglieder des Caritasausschusses kümmerten sich derweil etwa um die Dekoration des Pfarrheims oder wirkten als gute Seelen in der Küche.
Der Nachmittag begann mit einem Kaffeetrinken, ehe mit Begleitung von Ulrich Hagemann am Klavier Weihnachtslieder gesungen wurden. Aktiv an der Gestaltung der offenen Weihnacht wirkte auch Diakon Thomas Rudolph mit, der das Weihnachtsevangelium vorlas und einige Gedankenimpulse gab. Wer wollte, hatte nach Einbruch der Dunkelheit die Gelegenheit, die Christmete in der Marienkirche zu besuchen, wo Plätze reserviert waren.
Die offene Weihnacht war zugleich der letzte Einsatz von Ulrich Hagemann in der Pfarrei. Der beliebte Pastoralreferent war 2017 nach Warendorf gekommen und wird ab dem 1. Januar eine neue Aufgabe in der Erzdiözese München wahrnehmen. „Es ist schön und bezeichnend, dass meine Zeit in Warendorf mit einer Caritas-Aktion endet. Die Caritasarbeit lag mir immer besonders am Herzen“, sagte Ulrich Hagemann.
In den vergangenen Jahren habe die Kirche leider ein immer größeres Glaubwürdigkeitsproblem bekommen: „Ich glaube, dass die Kirche für die Menschen da sein muss. Nur so können wir Vertrauen zurückgewinnen.“ Die Arbeit für die Caritas und Diakonie seien hierfür gute Möglichkeiten und ein Beispiel für gelebte Nächstenliebe. Ganz bewusst habe er während seiner Zeit in St. Laurentius daher versucht, Räume zu schaffen, die die Begegnung mit Gott ermöglichen können: „In meinen Aufgabenfeldern, mit vielen Engagierten Ehrenamtlichen, waren wir gemeinsam unterwegs, um Kirche in Warendorf ein Gesicht zu geben.“